Berenbrock Geschichte des Schützenvereins

Geschichte des Schützenvereins

Die ältesten Statuten des Berenbrocker Schützenvereins stammen aus dem Jahr 1828.
Damals schloßen sich 69 Männer von Berenbrock als die vereinigten Schützenbrüdern zusammen.   

Nach der Zahlung von einem Thaler Eintrittsgeld wurden ihre Namen in die Schützenliste eingetragen.

Gleichzeitig wurde auch ein Ordnungsrelement in 7 Punkten festgelegt. Die Vorstandsposten wurden auf das „meist gebot verdungen“.
Außerdem schaffte man eine Fahne und eine Trommel, sowie ein paar Schärpen und Epauletten an.

 

Mündlich ist überliefert das vor Gründung des Vereins Berenbrocker Männer dem gemeinsamen Kirchspiel-Schützenverein Horn angehörten.

1829 gründeten sich in Böckum und Schallern eigene Vereine. Die ältesten erhaltenen Satzungen der Vereine von Völlinghausen, Schmerlecke, Seringhausen, Merklinghausen-Wiggeringhausen und Ebbinghausen stammen aus der Zeit um 1860. Bereits 1843 wird erstmals der Schellenbaum in einer Inventarliste des Berenbrocker Schützenvereins erwähnt.
Einige Male wird er gegen Gebühr nach Erwitte verliehen. Auch die Schützenvereine in Benninghausen, Schallern und Horn besitzen noch Schellenbäume aus dieser Zeit.

 

Seit dem Jahr 1863 besteht eine geordnete Buchführung über die jährlichen Ein- und Ausgaben. Das alte Schützenbuch nennt auch die Namen der Schützenwirte bei denen im 19. Jahrhundert Schützenfest gefeiert wurde, sowie die Anzahl der Schützen die sich am Gelage beteiligten.

Zum Schützenfest 1880 erschienen auf dem Festplatz 4 Gendarme und 2 Polizisten und der Amtmann von Papen aus Anröchte und verboten die Feier des Festes. Es durfte keine Musik gespielt und keine Getränke verabreicht werden. Die Anmeldung für das Schützenfest war in Vergessenheit geraten. Als der Amtmann von Papen allerdings die Anzeige in der Zeitung gelesen hatte, war er darüber dermaßen verärgert, daß er das Fest kurzerhand verbieten ließ. Daraufhin teilte man kurzerhand die Musikanten auf einzelne Deelen auf, um dort weiter zu feiern. Es wurde bis zu den frühen Morgenstunden weiter getanzt und gefeiert, wenn auch in kleinen Gesellschaften und nach außen verborgen.

1894 wird erstmalig ein kurzer Festbericht niedergeschrieben und ein König gennant. Zum Fest 1899 wird die ältere der beiden heutigen Fahnen eingeweiht.

Bis zum Jahr 1906, denn da wurde die neue Kapelle in Berenbrock erbaut, fand die Schützenmesse in der Kapelle auf dem Lusebrink statt. Einer der Höhepunkte des Schützenfestes war der Umzug mit Musik und Gesang durch die Feldflur bis zur Kapelle am Lusebrink.  Seit 1909 werden die Könige in den Vereinsunterlagen regelmäßig erwähnt.

 

Von 1913-1921 fand aufgrund des 1.Weltkriegs und den nachfolgenden schlechten Jahren in Berenbrock kein Schützenfest statt. Zum Fest 1924 war der Umzug durchs Dorf verboten; dennoch ist er in hergebrachter Weise durchgeführt worden.

1928 konnte der Schützenverein Berenbrock sein 100jähriges Jubiläum feiern. 14 Gastvereine, zwei Musikkapellen und mehrere Trommler- und Pfeiferkorps bildeten den etwa 500 Personen umfaßenden Festumzug. Höhepunkte waren sicher die historisch uniformierten Landsknechte, Armbrustschützen, berittenen Herolde und der Festwagen mit König und Hofstaat. Aufzeichnungen in den Jahre 1930-1938 sind nur spärlich geführt worden. 1950 wurden daher Nachtragungen vorgenommen.

 

1949 konnte nach elf Jahren Unterbrechung durch den 2.Weltkrieg und die darauf folgenden schwierigen Jahre wieder ein Schützenfest gefeiert werden. 
27 neue Mitglieder traten dem Verein bei. Um der Vereinskasse einen gesunden Neustart zu verhelfen wurde eine Umlage von 10 Mark pro Mitglied eingesammelt. Ein Betrag der sicher nicht leicht gefallen ist, nur ein Jahr nach der Währungsreform. Einmalig dürfte das Königsschießen gewesen sein, daß mit der Armbrust ausgetragen wurde. Die Königswürde errang das spätere Ehrenmitglied Rudi Meschede zu seiner Königin wählte er Ida Kemper. Am Montag Abend waren erstmals die Schützen aus Ebbinghausen eingeladen und erschienen abends mit Damen; der Grundstein zu einer wirklichen guten Tradition. Das Schützenfest war insgesamt ein voller Erfolg und wegweisend für die nächsten Jahre. Seither wird in Berenbrock regelmäßig alle zwei Jahre am dritten Sonntag im August Schützenfest gefeiert. 1950 wurde eine neue Satzung verabschiedet.

Zum Vogelschießen 1951 gab es eine besondere Überraschung, denn nach einem gezielten Schuß hatte Pastor Becker aus Horn den Vogel abgeschossen. Nach den Statuten konnte er jedoch die Königswürde nicht erlangen, so daß ein Reststück des Vogels wieder aufgesetzt werden mußte. Nach heißem Kampf wurde Fritz Eickhoff König und erkor Thea Strunk zur Königin.

Im selben Jahr brachte man in der Kapelle auf Vorschlag des 1. Vorsitzenden Heinrich Volmer für die gefallenen und vermißten Berenbrocker beider Weltkriege eine Ehrentafel an auf der 33 Namen eingetragen sind.

Das 125jährige Jubiläum konnte im Jahr 1953 gefeiert werden. Erschienen waren 15 Gastvereine, der Völlinghauser Spielmannszug und die Westenholzer Jägerkapelle teil. Angeführt von Herolden und Bogenschützen bot der Festumzug mit den zahlreichen Majestäten der großen Zuschauermenge ein imposantes Bild.

Zum Schützenfest 1955 wurde eine zweite Fahne (Junggesellenfahne) geweiht. Erstmalig fand Montagsnachmittags eine Kinderbelustigung statt.

Beim Kreisschützenfest 1959 errang der Berenbrocker König Franz Heiming die Würde des Kreisschützenkönigs.

1961 mußte wegen neuer Vorschriften die Vogelstange bei Volmers aus Sicherheitsgründen abgebaut und an der neuen Schule in Meschedes Weide durch eine neue Stange ersetzt werden. An den alten Standort erinnert heute noch der Straßenname.

In den Jahre 1965 und 1967 wurden statt von Samstags bis Montags nun von Freitags bis Sonntags gefeiert. Diese Änderung fand jedoch keinen Anklang und 1969 kehrte man zu der bewehrten Festfolge zurück.

1967 mußte wegen weiter verschärfter Sicherheitsvorschriften beim Königsschießen ein Kugelfang verwendet werden. Von der VEW wurde ein gebrauchter Stahlmast erworben und in Eigenleistung aufgestellt.

 

1972 wurde ein Kinderschützenfest gefeiert und seit diesem Jahr findet auch regelmäßig eine Nikolausfeier für die Kinder statt.

1974 wurde erstmals am Karnevalswochende ein Kostümball gefeiert.

1975 wurde der Termin der Generalversammlung von Karnevalssonntag in den Januar verlegt um dem Verein mehr Zeit für die Festvorbereitung zu geben. Am Rosenmontag wurde in Anlehnung an den früheren Brauch des Silvestersingens das Würstesammeln eingeführt.

1976 wurde der Brauch des Dreikönigssingens wieder eingeführt. Der langjährige Vorsitzende Hermann Wienhues wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.  Neuer Vorsitzender wurde Walter Franz.

1977 Erstmals hielt der Schützenverein Berenbrock seine Jahreshauptversammlung in der neuen Mehrzweckhalle ab. Zuvor war im Wechsel in den Gastwirtschaften Schulte und Wilmes getagt worden. Die Versammlung verabschiedete eine neue Satzung. Neuer Festwirt wurde Hubert Herzog.

1978 feierte der Schützenverein Berenbrock sein 150 jähriges Jubiläum. 13 Gastvereine waren den Einladungen gefolgt und sorgten Bereichert wurde der Festzug durch 10 Berenbrocker Hofdamen, 25 Jungschützen zwischen 7 und 14 Jahren und eine Traditionsgruppe in alten Militäruniformen. Im Mittelpunkt standen das Königspaar Wilfried und Anne Kraus. 600 Schützenbrüder sorgten in einem 2km langen Festzug für einen Höhepunkt in der Geschichte des Vereins. Zur Dokumentation der Vereinsgeschichte erstellte man im Vorfeld eine gedruckte Vereinschronik. (grünes Buch)

1981 fand der erste Seniorenkaffee des Schützenvereins statt.

1983 fand die erste Vatertagstor mit einem zünftigen Picknick an der Kliever Mühle statt. Im Gedenken an die Schutzpatronin des Vereins, St Ursula, beschloß der Verein jährlich eine Patronatsmesse unter Beteiligung der Fahnenabordnungen zu feiern.

1987 nahm eine Abordnung des Vereins am Europaschützenfest in Lippstadt teil. Im Jahr 1988 wurde auf Initiative von Hermann Wördenweber der Grillplatz in Thiemeyers Hölzchen gebaut. In den folgenden Jahren zeigte sich, daß dieser Platz eine absolute Bereicherung darstellt.

Zum Schützenfest 1989 erhielten Franz Thiemeyer sen. und Walter Franz den Orden für hervorragende Verdienste um das Schützenwesen. Die höchste Auszeichnung des Sauerländer Schützenbundes.
Ein Jahr später wurde Walter Franz sen. als langjähriger 1. Vorsitzender zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Hermann Wördenweber.

1991 wurde das Vergleichsschießen der beiden Kompanien des Schützenvereins eingeführt.

Erstmalig spielte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Störmede zum Schützenfest auf. Ein wirklich gute Entscheidung. Im September wurde in Cappel das Berenbrocker Königspaar Hans-Ulrich und Elfi Arndt sensationell Kreisschützenkönigspaar. Rudi Meschede wurde zum Ehrenmittglied ernannt.

Das von Hermann Wördenweber vorgeschlagene Stadtschützentreffen fand erstmalig 1992 am Grillplatz in Berenbrock statt.

Auf Initative von Hildegard Heiming und Anette Kleegraf fand 1994 der erste Martinsumzug statt.

Zum Schützenfest 1995 wurden neue Vereinsfahnen mit eingewebtem Ortswappen angeschafft. Bernhard Schweighöfer wurde mit dem Orden für hervorragende Verdienste ausgezeichnet

Im Septermber 1995  legte der 1.Vorsitzende Hermann Wördenweber völlig überraschend sein Amt nieder. Als seinen  Nachfolger wählten die Mitglieder zur nächsten Versammlung Gottfried Meschede

Einstimmig wurde Franz Thiemeyer sen. auf der Generalversammlung 1997 zum Ehrenoberst gewählt. Er war zu dem Zeitpunkt dienstältester Oberst im Sauerländer Schützenbund.  Neuer Oberst wurde Heinrich Rieke. Erstmalig fand der Feldgottesdienst zum Schützenfest am Samstagnachmittag auf dem Hof Meschede statt und auch die Auslosung der Schießfolge war ein Novum.

Im Januar 2000 wurden Bernhard Schweighöfer und Friedhelm Klaus zu Ehrenmitgliedern des Berenbrocker Schützenvereins ernannt. Und 2001 wurde Gottfried Meschede für hervorragende Verdienste um das Schützenwesen ausgezeichnet

Sein 175jähriges Jubiläum konnte der Verein im Jahr 2003 feiern. Der Festplatz war in Meschedes Wiese verlegt worden. Zum Vorexerzieren im August fand ein Kaiserschießen aller ehemaligen Könige statt. Den letzten Schuss machte Friedhelm Klaus und nahm seine Frau Magreth zur Kaiserin.

Wie auch beim letzten Jubiläum 1978 wurden wieder 13 Gastvereine eingeladen und einige Hofdamen begleiteten das Königspaar Franz und Katrin Thiemeyer. Ein stattlicher Umzug durch festlich die geschmückten Straßen und ein zackiger Parademarsch bei Jacobs waren Höhepunkte dieses Wochendes.
Auch zu diesem Jubiläumsfest erstellte man im Vorfeld eine gedruckte Vereinschronik. (blaues Buch)

Bei der Generalversammlung 2004 legte Gottfried Meschede sein Amt als Vorsitzender nieder und wurde von der Versammlung für seine langjährige Vorstandsarbeit zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Heinz-Dieter Weber.

Text aus den Festschriften zum 150jährigen und 175jährigen Jubiläum des Berenbrocker Schützenvereins